Subacius verweigert Goldenen Handschlag

von DETLEF BRAUNE, www.mazonline.de, 17.03.2014

 

"Es sollte sein letzter Kampf für die Boxer von Motor Babelsberg in der 1. Bundesliga sein. Doch Vitalijus Subacius verlor am Sonnabend nicht nur sein Gefecht im Schwergewicht, er verweigerte auch den Goldenen Handschlag."

 

Potsdam. Die Babelsberger trennten sich am Sonnabend vor 500 Zuschauern im Autohaus Toyota zum Saisonabschluss 9:9 vom Boxring Hanau. Damit belegen die Motor-Kämpfer als vorheriger Vizemeister mit 5:11 Punkten nur den fünften und letzten Platz in der Tabelle. Der Velberter BC wurde erneut Meister.

Ein Jahrzehnt war der Litauer Subacius Publikumsliebling in Babelsberg. Am 4. Dezember 2004 kletterte er gegen Wismar erstmals für Motor in der 2. Bundesliga durch die Ringseile. Viele Jahre galt er als schnellster Schwergewichtler in der Bundesliga, und er imponierte mit seiner Schlagstärke. Davon war gegen Hanau kaum noch etwas zu sehen. Subacius verlor gegen seinen "Angstgegner" Erik Pfeiffer zum dritten Mal nach Punkten.

Der Osteuropäer verzeichnete in 94 Kämpfen für Motor 81 Siege. Doch die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Subacius wurde im Februar 35 Jahre alt. Motor-Manager Ralph Mantau wollte ihn würdevoll verabschieden, hatte goldene Handschuhe und eine sportliche Kleidung als Geschenk besorgt. Doch der Litauer winkte ab: "Ich will weiter für Babelsberg boxen und nicht mit einer Niederlage aufhören", sagte er. Mantau meinte im kleinen Kreis: "Vitalijus hätte sich mit der Verabschiedung einen großen Gefallen getan." Beide sind eng befreundet. Mantau wird Subacius nicht den Stuhl vor die Tür stellen.

Vor dem Schwergewichtsduell hatten beide Parteien für einen stimmungsvollen Kampfabend gesorgt. Die Babelsberger Atdhe Gashi und Eimantas Stanionis behaupteten sich mit Punktsiegen, Josef Attanjaoui gewann durch TKO (2. Runde). Da nur Artjom Daschjan verlor, führten die Gastgeber vor den beiden abschließenden Duellen mit zwei Punkten. Sadula Abdulai lieferte im Halbschwergewicht dem Hanauer Igor Teziev im farbigsten Duell des Abends einen Kampf auf Biegen und Brechen. Abdulai hatte seine konditionellen Rückstände aufgeholt, verlor aber nach Punkten, weil der vierfache deutsche Meister Teziev meist eine Hand mehr im Spiel hatte. Durch die Subacius-Niederlage glichen die Gäste noch aus.

Seine Fortschritte wollte der Babelsberger Attanjaoui länger als eine Runde demonstrieren, doch sein grippegeschwächter Gegner gab auf. "Ich greife nicht mehr wie ein blinder Vogel an", sagte Attanjaoui, der marokkanische Wurzeln hat. Seine Saisonbilanz: drei Siege, ein Remis und eine Niederlage. Mantau verabschiedete sich mit einem süßsauren Lächeln. "Wir haben viel investiert in die Saison, aber das Ergebnis wurmt mich mächtig." Einen neuen Schwergewichtler hat er sich bereits ausgeguckt ‒ einen 20-Jährigen aus Litauen.Doch wie soll der Macher das Subacius verklickern?

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Duell der Vizemeister

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maz-online.de, 24.02.2014

 

Motor Babelsberg unterliegt in Nordhausen mit 8 : 9. Eric Brechlin geht K.O. .

 

Nordhausen· Wohl selten hat sich der SV Motor Babelsberg auswärts so stark präsentiert, wie an diesem Wochenende beim Dauerrivalen Nordhäuser SV. Mit den Thüringern hatten sich die Brandenburger in der vergangenen Saison punktgleich die Vizemeisterschaft geteilt.

Fünf von sechs Gewichtsklassen konnte Manager Ralph Mantau erstklassig besetzen. Lediglich im Schwergewicht musste Eric Brechlin fūr den verletzten Vitalius Subacius einspringen. Dem Babelsberger fehlt nach einer längeren Kampfpause sichtlich die Ringpraxis. Um das Ende vorweg zu nehmen: der 120-Kilo-Mann ließ sich in der zweiten Runde von seinem 30 Kilo leichteren Gegner Eugen Waigel in die Seile drängen und wurde nach einem Schlag an die rechte Schläfe ausgezählt. Damit ging das Gastspiel der Babelsberger im Südharz knapp mit 8 : 9 verloren.

Dabei hatte lange Zeit gut ausgesehen für die Motorboxer. Athde Gashi erreichte zum Auftakt im Leichtgewicht ein Unentschieden gegen den unsauber kämpfenden Olympiateilnehmer Salomo N’Tuve. Zdenek Chladek gewann im Halbwelter gegen Angelo Welp ebenso einstimmig nach Punkten wie Eimantas Stanionis gegen Sebastian Günther im Weltergewicht. Damit lagen die Gäste zur Halbzeit mit 5 : 3 Punkten vorn. Vermutstropfen war eine Augenbrauenverletzung von Chladek, die nach dem Kampf geklammert werden musste.

Nach der Pause, in der die etwa 1000 Zuschauer von den Rock-Dinosauriern T. Rex unterhalten wurden, änderte sich das Bild. Nicht was die Qualität der Kämpfe anbelangt, aber das Kampfgericht vom bayerischen Landesverband unter Obmann Erich Dreke schien den objektiven Blick in der Kabine vergessen zu haben.

Nordhausens Vorzeigeboxer Balacz Baskai traf im Mittelgewicht auf den deutschen Vizemeister Josef Attanjaoui. Der Berliner in Babelsbergs Diensten agierte konsquent von der Ringmitte aus und beeindruckte über alle vier Runden mit guten Schlagkombinationen. Publikumsliebling Baskai konnte sich nicht wie gewohnt entfalten, die Trommler in der ersten Reihe waren bald verstummt. Erst nach dem überraschenden einstimmigen Punkteurteil zugunsten des Ungarn kehrte die Stimmung in die Halle zurück.

Im Halbschwergewicht zeigte sich Sadula Abdulai mit deutlich verbesserter Kondition gegenüber seinen letzten Kämpfen und machte dem deutschen Olympiaboxer Kevin Künzel das Leben schwer. Er unterlag dennoch mit 2 : 1 Punktrichterstimmen.

Beim Zwischenstand von 7 : 7 musste die Entscheidung im Schwergewicht fallen. Nach seiner unnötigen Niederlage gegen einen physisch unterlegenen Gegner haderte Eric Brechlin mit seinem Schicksal. Mantau schätzt aber, dass der 23-jährige Potsdamer mit einem veränderten Training seine unbestrittenen Talente wieder stärker zur Geltung bringen könnte.

In der Tabelle hat sich Nordhausen wieder vor die Babelsberger auf den vierten Platz geschoben.  Velbert gewann zeitgleich gegen Straubing. Zum erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft würde den Westfalen ein Unentschieden in 14 Tagen gegen Babelsberg genügen.


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Abdulai boxt sich Frust von der Seele

von DETLEF BRAUNE, www.maz-online.de, 17.02.2014

 

Es war ein feiner Box-Samstagabend für die 400 Zuschauer im Autohaus Toyota. Im Duell der 1.Bundesliga fertigte Motor Babelsberg die Gäste des BC Straubing mit 11:7 ab. Damit revanchierten sich die Havelstädter für das 8:9 vom Hinkampf. Motor-Trainer Ralph Mantau strahlte.

 

Potsdam. Es war eine Genugtuung, wie stark wir aufgetreten sind“, sagte er. Motor gab nur einen Kampf ab. Schwergewichtler Vitalijus Subacius musste sein Duell nach einer halben Minute wegen eines Cuts über der rechten Augenbraue beenden.
Zufrieden war auch Babelsbergs Halbschwergewichtler Satula Abdulai. Der 23-Jährige boxte sich gegen den polnischen Meister Mateusz Tryc den Frust von der Seele und verbuchte nach drei Niederlagen den ersten Saisonerfolg. „Ich habe immer an mich geglaubt“, meinte Abdulai, der bereits in der fünften Saison für Motor boxt, aber eine stressige Zeit hinter sich hat.

Zweimal hatte er sich in knapp zwei Jahren die linke, einmal die rechte Hand gebrochen. Nach dem Wiederbeginn im April 2013 kam der feine Techniker im Olympiastützpunkt Frankfurt (Oder) unter die Fittiche von Trainer Harry Kappell. Es wurde ein großes Missverständnis. „Athletisch und konditionell habe ich noch nie so wenig gemacht“, beklagte sich der Kämpfer. Seit fünf Wochen fährt er nun täglich zum Training im Olympiastützpunkt in Berlin. „Ich suche eine Wohnung in Babelsberg“, meinte der gebürtige Albaner. Dann will er zum Sparring sowohl in Berlin als auch in der Motor-Halle durch die Ringseile klettern. Als größten Erfolg verbuchte er bisher Rang drei bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2008 in Mexiko. Am Sonnabend beherrschte Abdulai seinen Gegner zwei Runden lang, atmete dann aber immer schwerer. Und geriet durch die wuchtigen, aber unkontrollierten Schläge von Tryc noch in Not. Der Babelsberger gewann mit 2:1-Stimmen, wonach er selbstbewusst wieder die Frohnatur hervorkehrte. „Ich bin technisch gut ausgebildet, boxe mit viel Herz und besitze mit 1,87 Metern eine ideale Größe.“

 

 

Atdthe Gashi beherrschte im Leichtgewicht seinen Kontrahenten klar. Dieser gab nach drei Runden verletzt auf. 3:0-Siege feierten Zdenek Chladek (Halbwelter) und Patrick Wojcicki (Mittelgewicht). Neben dem kurzfristig aus Wolfsburg geholten dreifachen deutschen Meister Wojcicki legte auch Weltergewichtler Eimantas Stanionis erneut einen glanzvollen Auftritt hin. Der litauische Landsmann von Subacius siegte bisher in allen fünf Kämpfen für Motor klar und kassierte 400 Euro.
Das Publikum jubelte, auch wenn jemand bemerkte: „Das ist ja nur Tatzenboxen. Gemeint waren die (schwachen) Gegner von Chladek und Stanionis. Dennoch tönte der Ringsprecher: „Ein wunderschöner Kampf“ und „Es war ein harter Kampf.“ Zur Show im Boxgeschäft gehört halt auch die Übertreibung.

 

In der Tabelle tauschten der bisherige Vierte Nordhäuser SV (3:7 Punkte) und der Letzte Babelsberg (4:6) die Plätze. Am Samstag muss Motor im Südharz ran.


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Babelsbergs Trainer Ralph Mantau (M.) mit Co-Trainer Vidas Bruzas und dem litauischen Weltergewichtler Eimantas Stanionis.

Quelle: Detlev Scheerbarth

 

Ralph Mantau wird mit Goldener Ehrennadel des DBV geehrt 

von DETLEF BRAUNE, www.maz-online.de, 14.02.2014

 

 

Potsdam. Der Verein, aus dem in den 60er Jahren der spätere Olympiasieger Manfred Wolke hervorgegangen ist, hat die Tradition gewahrt. Die Boxstaffel der Havelstädter schaffte 2013 mit dem Vizemeistertitel in der Bundesliga den größten Erfolg. Mantau ist Manager und Trainer. Für seine Verdienste um das olympische Boxen wurde er kürzlich mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Boxsport-Verbandes geehrt. Die Auszeichnung nahm er zurückhaltend auf. "Ich habe gemerkt, dass ich mir etwas erarbeitet habe", sagte der 53-Jährige.

 

Die Oma, einst ein Fan von Muhammad Ali, der damals noch Cassius Clay hieß, hatte den Enkel zum Boxen angestiftet. Der zehnjährige Bube stieg bei Dynamo Potsdam in den Ring und wechselte 1971 zu Motor Babelsberg. Mantau wurde Jugend-Bezirksmeister. Doch nach der Fahrzeugschlosser-Lehre sagte der gebürtige Granseer wegen seines Zwölf-Stunden-Dienstes als Kipperfahrer dem Seilgeviert vorübergehend tschüss, kehrte aber bald als Übungsleiter zurück.

 

Mantau ließ sich nicht beirren, als nach der Wende von einst 40 Boxern nur noch die Hälfte kam. Doch mit Unterstützung von Heiko Prause und Fritz Fiebelkorn ging es wieder voran. Über die Oberliga von 1997 an schaffte es die Staffel über die zweite bis in die erste Bundesliga. Heute sagt Mantau stolz: "Wir sind bei den Heimkämpfen eine Attraktion, die man sich kaum wegdenken kann." Nach Nordhausen mit mehr als tausend Fans zieht es in Babelsberg und bei Serienmeister Velbert jeweils 500 bis 800 Zuschauer an den Ring.

 

Doch das Niveau zu halten wird schwerer. "Die Spitzenvereine buhlen um gut ausgebildete Talente, die rarer werden", so Mantau. "Die meisten starken Boxer haben einen Migrationshintergrund. Der heimische Nachwuchs will sich immer weniger quälen." Der Boxsport wird in Brandenburg zwar in 36 Vereinen betrieben, aber in mehreren Gemeinschaften gibt es nur eine Handvoll Aktive. Zudem geht es finanziell selbst bei Spitzenvereinen knapp zu. Mantau, der auch als Landestrainer fungiert, ist mit Motor aus dem Schneider. Der Etat von 60000 Euro für diese Saison ist gedeckt.

 

Der Babelsberger Macher ist Inhaber einer Firma für Transporte und Landschaftspflege. Sein Tagesfrühwerk beginnt um fünf Uhr. Viermal in der Woche steht er abends als Übungsleiter am Ring in der Motor-Halle am Findling ‒ dort, wo einst Wolke nachts ein Fenster aushebelte, einstieg und an der Maisbirne eine Zusatzschicht einlegte. "Boxen ist höchst anstrengend", meint Mantau, "da wird koordinatives Verhalten geschult sowie die Physis und die Psyche gestärkt. Nur die äußerste Willensstärke bringt die Aktiven weiter." Die Abteilung des SV Motor zählt 68 Mitglieder, 35 von ihnen ‒ darunter zwei Mädchen ‒ ziehen die Fäustlinge über. Die jüngsten Boxer sind sieben Jahre alt, die Kremers-Zwillinge mit 26 Jahren die ältesten.

 

Dann und wann gerät Mantau ins Grübeln und denkt über den Sinn seines sportlichen Tuns nach. Die größte Enttäuschung bereitete ihm vor einigen Jahren ausgerechnet eine junge Dame. Sarah Maria Mückenberger galt als Riesentalent, hörte aber mit 17 auf. "Sie hatte plötzlich keine Lust mehr." Bei Jungen ist es an der Tagesordnung, dass sie schon nach dem ersten Kampf klein beigeben. Doch Mantau ist weiterhin vom Boxen fasziniert und dem Streben nach Erfolgen. Mike Hanke wurde zweifacher Vizeweltmeister und ist heute Trainer in Velbert. Eric Brechlin (siehe Interview) brachte es 2010 zum Vizeweltmeister der Junioren und gehört zur aktuellen Motor-Staffel.

 

Nächster Heimkampf: Samstag, 18Uhr: Motor Babelsberg ‒ BC Straubing.

Niederlage für Motor Babelsberg

 

Wenn Velbert das Bayern München des deutschen Boxsports ist, dann wandelt Hanau auf den Spuren Hoffenheims. Vereinspräsident Ulrich Bittner hat für das Team des Aufsteigers aus der zweiten Liga zahlreiche deutsche Meister und Vizemeister eingekauft.

 

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maz-online.de, 27.01.2013

 

 

Potsdam. Entsprechend verhalten waren die Erwartungen von Motor-Manager Ralph Mantau vor der Fahrt nach Hessen, zumal er auch den verletzten Mittelgewichtler Josef Attanjaoui ersetzen musste. Die Hoffnung auf ein Unentschieden erfüllte sich indes nicht. Babelsberg unterlag im Bundesliga-Auswärtskampf mit 7:11.

 

 

Zum Auftakt des Abends vor 300 Zuschauern ging Atdhe Gashi im Bantamgewicht gegen den international erfahrenen Artur Bril gewohnt aggressiv voran. Mit langen Armen und wuchtigen Schlägen zum Körper hielt er den Weltliga-Teilnehmer Bril auf Distanz. Die Punktrichter vergaben aber den ersten Siegpunkt nach Hanau. In der 64-Kilogramm-Klasse gab Mantau an diesem Abend Artjom Daschjan den Vorzug. Der Cottbuser, der am Olympiastützpunkt Frankfurt (Oder) trainiert, enttäuschte allerdings in der zweiten Kampfhälfte mit deutlichen Konditionsdefiziten und verlor gegen den beherzt kämpfenden Kastriot Sopa einstimmig nach Punkten.

 

Es folgte der Auftritt des Litauers Eimantas Stanionis in der Babelsberger Ecke. Das 19-jährige Ausnahmetalent ließ auch in seinem vierten Bundesliga-Kampf dem Gegner keine Chance. Variabel konterte er alle Aktionen des 21-jährigen Slawa Spomer und holte damit zwei Punkte für sein Team in der roten Ecke. Besser als erwartet schlug sich Ersatzmann Benjamin Kremers im Mittelgewicht gegen den deutschen Vizemeister Xhek Paskali. Mit seinem unorthodoxen Stil erarbeitete er sich sichtbaren Respekt, blieb aber letztlich chancenlos.

 

 

Im Halbschwergewicht schickte Hanau den aktuellen deutschen Meister Igor Teziev in den Ring. Satula Abdulai im Babelsberger Dress ließ den schlagstarken Mann jedoch nicht zur Entfaltung kommen und setzte in der ersten Runde einige gute Treffer. Nach einer fragwürdigen Verwarnung des Ringrichters gegen den Babelsberger wegen Klammerns warf Trainer Mantau allerdings in der zweiten Runde empört das Handtuch.

 

 

Im abschließenden Schwergewichtskampf stand Babelsbergs Routinier Vitalijus Subacius zum wiederholten Mal Weltliga-Boxer Erik Pfeifer gegenüber. Der deutsche Olympiateilnehmer brachte in der Klasse über 82 Kilogramm gute zehn Kilo mehr auf die Waage als der 34-jährige Litauer. Während Pfeifer weitgehend aus der Ringmitte agierte, versuchte Subacius, seine Beweglichkeit auszuspielen, und bot einen offenen Kampf. Letztlich unterlag er knapp nach Punkten.

 

 

Der Boxring Hanau liegt damit nach dem 11:7-Heimerfolg in der Tabelle nur einen Punkt hinter Velbert, im direkten Vergleich könnte sogar der erträumte Durchmarsch zur deutschen Mannschaftsmeistschaft gelingen.

 

 

Babelsberg muss im nächsten Heimkampf am 15. Februar gegen Straubing unbedingt Punkte gut machen, um die "Rote Laterne" im Tabellenkeller an die Niederbayern oder Nordhausen abzugeben.

 


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Motor Babelsberg bezwingt Nordhäuser SV mit 11:7

 

Der Bundesligist Motor Babelsberg hat am Samstag den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen die Gäste vom Nordhäuser SV gelang mit einer auf vier Positionen neu formierten Mannschaft ein starker 11:7-Sieg.

 

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maz-online.de, 13.01.2013

 

Potsdam. Mit einer auf vier Positionen neu formierten Mannschaft überraschte Babelsbergs Team-Manager Ralph Mantau die Gäste aus Nordhausen. Der Plan ging beim 11:7-Sieg in der Box-Bundesliga auf.

 

Leichtgewicht Atdhe Gashi hatte planmäßig einige Kilo zugelegt und ersetzte den Tschechen Zdenek Chladek im Halbweltergewicht (bis 65 kg). Seinen Gegner, David Müller aus Frankfurt (Oder), kennt er von gemeinsamen Sparringrunden in Berlin-Hohenschönhausen. Gashi dominierte die ersten beiden Runden. Zu einer Punktewertung kam es jedoch nicht, Müller musste den Kampf in der dritten Runde verletzungsbedingt aufgeben.

 

Im ersten Kampf des Abends hatte Omar El-Hag knapp gegen den schwedischen Olympiateilnehmer Salomo N’Tuve im Leichtgewicht gewonnen und bereits die ersten beiden Punkte für Babelsberg eingefahren. Allerdings hatte Ringrichterin Susann Köpke aus Rostock alle Hände voll zu tun, die häufig klammernden Streithähne zu fairem Boxen zu ermahnen.

 

Der litauische Weltergewichtsmeister Eimantas Stanionis setzte gegen Sebastian Günther die Babelsberger Siegesserie fort. Damit hatten die Hausherren schon vor der Pause zumindest ein Unentschieden in der Tasche.

 

Im folgenden Kampf im Mittelgewicht zog sich Josef Attanjaoui bereits in der ersten Runde gegen Markus Finke eine Augenbrauenverletzung zu. Coach Ralph Mantau musste beweisen, dass er im "Cutman"-Lehrgang aufgepasst hatte. Da in dieser Saison ohne Kopfschutz geboxt wird, sind Sanitätsfortbildungen für die Trainer Pflicht. Attanjaoui, deutscher Vizemeister aus Berlin, biss die Zähne zusammen und dominierte die dritte und vierte Runde klar. Damit sicherte er den Babelsbergern vorzeitig den ersten Saisonsieg.

 

Im anschließenden Kampf im Halbschwergewicht begann Satula Abdulai mit zwei starken Runden. Nach hinten raus zeigte aber Leon Bunn die bessere Kondition und konnte das Duell für sich entscheiden.

 

Besonders gespannt waren die 560 Zuschauer im ausverkauften Toyota-Autohaus auf den Auftritt von "Oldie" Vitalius Subacius. Der 35-jährige stand dem ebenfalls international erfahrenen Kevin Künzel gegenüber. Der Litauer zeigte sich über alle vier Runden als Herr im Ring und schickte seinen Gegner kurz vor dem Schlussgong sogar zu Boden. "Er kann es noch", frohlockte Mantau. In der Tabelle rücken die Babelsberger mit ihrem Erfolg auf den vierten Platz vor Nordhausen.


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Motor Babelsberg unterliegt in der Box-Bundesliga Serienmeister Velbert mit 8:9

 

von INGMAR HÖFGEN, www.pnn.de, 16.12.2013

 

Geboxt wurde fast durchgängig auf hohem Niveau, aber am Ende stand die erste Heimniederlage der Motor-Boxer seit vielen Jahren: Mit 8:9 unterlagen die Babelsberger, die deutscher Vizemeister sind, am Samstagabend im Toyota-Autohaus dem 13-fachen Deutschen Meister Velbert denkbar knapp. Coach und Manager Ralph Mantau haderte dabei nicht nur mit einigen Kampfrichterentscheiden, sondern auch mit der schwachen Leistung seines Schwergewichtlers Florian Schulz. Der 19-Jährige hatte es im letzten Kampf in den Fäusten, den Sieg über Velbert klarzumachen. Schulz, einen Kopf größer und rund 25 Kilo schwerer, schlug kaum zu, nutzte seine Reichweite nicht aus und verlor gegen Gottlieb Weiss einstimmig nach Punkten.

 

Bis auf Schulz´ Leistung, die Mantau als „Arbeitsverweigerung“ wahrgenommen hatte, sahen die Zuschauer in der ausverkauften Halle attraktive Kämpfe. Adhte Gashi hätte im Leichtgewicht (Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm) gegen Denis Makarov den Sieg nach Meinung vieler Zuschauer verdient gehabt - aber die drei Kampfrichter zählten die von ihnen ermittelten Punkte zu einem Unentschieden zusammen. Auch bei der Niederlage von Motor-Halbweltergewichtler Zdenek Chladek gegen Artem Harutyunyan nach Punkten haderte Mantau mit der Entscheidung der Kampfrichter.

 

Nach neuen Kriterien wurden dabei die Boxer bewertet, „darauf müssen wir uns einstellen“, sagte Mantau nach der letzten Runde. Seit dieser Saison wird jede Runde von drei Kampfrichtern zwischen 10:9 und 10:6 – je nach Überlegenheit – für einen Kämpfer gewertet, am Ende wird zusammengezählt. Berücksichtigt werden dabei nicht nur Treffer, sondern auch Technik und Aktivität. Am Ende der vierten Runde geben die Kampfrichter einen Zettel mit ihren Wertungen dem Ringrichter. Zusammengezählt wird dann am Wettkampftisch. In der vergangenen Saison drückten die Kampfrichter auf einen Knopf – erkannten zwei von ihnen auf Treffer, wurde er gewertet. Die neue Technik führt dazu, dass die Trainer nicht mehr sehen, wer vorn liegt.

 

Dies war bei Weltergewichtler Eimantas Stanionis auch bald nicht mehr nötig. Der 19-jährige Litauer wartete bei seiner Heimpremiere eine halbe Runde ab - dann setzte er die ersten Geraden gegen Arayk Marutyan und siegte schließlich unter dem Beifall der Zuschauer mit 3:0 Punkten. „Die Fans haben mir geholfen, als ich müde wurde“, sagte Stanionis später. Erst vor sechs Jahren stieg er von Karate um auf den Boxsport, hat aber dennoch einen fünften Platz bei den Jugend-Weltmeisterschaften und einen dritten Rang bei den Junioren-Europameisterschaften zu Buche stehen. Er habe Stanionis schon seit drei Jahren beobachtet, sagte Mantau, dem damit mal wieder eine sehr gute Verpflichtung gelungen zu sein scheint.

 

Ähnlich souverän gestaltete Motors Josef Attanjaoui sein Duell mit Cihan Calik und gewann mit 3:0 Punkten, ehe in der Klasse bis 82 Kilogramm Halbschwergewichtler Satula Abdulai gegen Velberts Stefan Härtel mit 1:2 unterlag. Abdulai war auch der Einzige, der sich - ohne den bisher vorgeschriebenen Kopfschutz - eine Verletzung zuzog: Ende der zweiten Runde wurde der Kampf wegen einer Platzwunde kurz unterbrochen.

 

So stand es 7:7, als Schwergewichtler Schulz in den Ring trat. Der Heimsieg gegen den Meister Velbert schien zum Greifen nahe. Dann aber blieb der Youngster unerklärlich passiv und verschenkte den Heimsieg. Mantau kündigte an, im nächsten Kampf am 11. Januar gegen Nordhausen auf den erfahrenen Vitalijus Subacius zurückgreifen zu wollen.

SV Motor Babelsberg verliert seinen Auswärtskampf in Straubing knapp mit 8:9 Punkten

 

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maz-online.de, 02.12.2013

 

Starker Einstand der Neulinge

Dass sich die gastgebende Mannschaft in Lederhosen im Ring präsentiert, gehört zur niederbayrischen Folklore in der Straubinger Halle. Da die Sporthosen bereits darunter getragen werden, ist das Umziehen zum Kampf dann schnell erledigt. Zwei Siege, drei Niederlagen, ein Unentschieden und damit eine 8:9-Niederlage brachte die Babelsberger Boxerstaffel mit von ihrer Reise.

 

Straubing. "Zuhause hätten wir das Ding gewonnen", meinte Trainer Sebastian Zbik. Der Ex-Boxprofi arbeitet jetzt am Olympiastützpunkt Schwerin und hatte die Brandenburger in der Ringecke unterstützt. Sein Schützling, der 19-jährige Superschwergewichtler Florian Schulz, überzeugte bei seinem Einstand im Babelsberger Team mit einem klaren Punktsieg über Routinier Roman Gorst. Der Zweimetermann nutzte seine Reichweite und ließ sich vom herandrängenden bayerischen Meister kaum aus der Ruhe bringen. Erst gegen Ende des Vier-Runden-Kampfes verlor er ein wenig seine Linie, siegte aber nach Punkten.

 

Auch das Weltergewicht wurde durch einen 19-jährigen Neuling im Team vertreten. Den litauischen Namen Aimantas Stanionis sollte man sich merken. Mit guter Übersicht und wuchtigen Schlägen trieb er den niederländischen Meister Max van der Pas zur Verzweiflung und steuerte den zweiten Babelsberger Punktsieg bei.

Dominant und konditionsstark zeigte sich der deutsche Vizemeister Josef Attanjaoui im Mittelgewicht. Er bekam das Straubinger Eigengewächs Kenan Spahiu vor die 12-Unzen-Handschuhe. Vom Publikum zwar frenetisch angefeuert, hatte der erst 18-jährige Debütant dem deutschen Vizemeister im Babelsberger Trikot vor allem in den letzten beiden Runden wenig entgegenzusetzen. Die Punktrichter sahen dennoch ein schmeichelhaftes Unentschieden.

 

Im Bantamgewicht trat Atdhe Gashi im roten Trikot dem deutschen Meister Edgar Walth aggressiv entgegen. Dieser zeigte sich zwar von seiner Bestform weit entfernt, brachte aber den Punktsieg knapp nach Hause.

 

Ebenfalls nicht in Topform kletterte der tschechische Olympiateilnehmer Zdenek Chladek für die Babelsberger im Halbweltergewicht in den Ring. Gegen Eugen Dahinten agierte er meist aus einer massiven Doppeldeckung heraus, konnte aber seine gefürchteten Schlagkombinationen zum Körper nur selten anbringen. Der Punktsieg ging nach Straubing. Ebenfalls für Straubing punktete der polnische Meister im Halbschwergewicht, Mateusz Tryc, gegen Jaroslaw Minin.

Zum ersten Heimkampf am 13. Dezember bekommen es die Babelsberger gleich mit Serienmeister Velbert zu tun. Trainer Ralph Mantau hofft, den Überraschungssieg des Vorjahres wiederholen zu können.

 

Karten für die Veranstaltung, die um 18 Uhr im Autohaus Motor Company beginnt, sind in der MAZ-Ticketeria erhältlich.

 

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Luft nach oben

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maz-online.de, 29.11.2013

 

Selbstbewusst geht der Boxclub SV Motor Babelsberg in die Bundesliga-Saison 2013/14. Zum Auftakt geht es zum BC Straubing. Im Vergleich zur Vorsaison treten die Babelsberger in nahezu unveränderter Besetzung an - mit einer Ausnahme.

 

Potsdam.Nach einem Freilos am ersten Kampftag startet der SV Motor Babelsberg am Sonnabend mit einem Auftritt beim Boxclub Straubing in die neue Bundesliga-Saison. Fünf Vereine werden wiederum den Deutschen Mannschaftsmeister im Boxen unter sich ausmachen.

Die skandalträchtige Truppe vom Märkische Boxring Hamm, den Babelsberger Zuschauern in unliebsamer Erinnerung, ist nicht mehr in der Liga vertreten. Dafür stellt Zweitliga-Meister Hanau ein hochkarätiges Team. Serienmeister Velbert vom Stammplatz zu verdrängen, ist das erklärte Ziel der Hessen. Doch Motor-Chef Ralph Mantau will sich und seine Jungs nicht verstecken: „Vizemeister waren wir, da gibt es noch Luft nach oben“, erklärt er selbstbewusst. Aber auch die Athleten aus Nordhausen (Thüringen) und Straubing (Bayern) werden den Brandenburgern im Ring wieder schwere Aufgaben stellen.

 

Der Babelsberger Kader konnte gegenüber der Vorsaison fast unverändert gehalten werden. Lediglich im Schwergewicht muss Manager Ralph Mantau den Weggang von Emir Ahmatovic (zum BC Straubing) kompensieren. Da die Gewichtsklasse über 82 kg in dieser Saison nach oben offen ist, darf er wieder Lokalmatador Erik Brechlin einsetzen. Zusätzlich konnte er mit Florian Schulz den aktuellen U21-Meister dieser Gewichtsklasse verpflichten, „115 kg austrainierte Muskelmasse“, schwärmt der Teamchef über den Greifswalder, der am Olympiastützpunkt Schwerin trainiert.

 

Auch „Altmeister“ Vitalius Subacius nach steht nach seinem Ausflug in die Mailänder Weltliga-Mannschaft den Babelsbergern wieder zur Verfügung. Mit Weltergewicht Eimantas Stanionis hat der Litauer noch einen talentierten Landsmann ins Team vermittelt. Leichtgewichtler Atdhe Gashi, der von Ralph Mantau in Babelsberg trainiert wird, konnte sich bei den deutschen Meisterschaften in Oldenburg erstmals ins Finale vorkämpfen. Der Berliner Mittelgewichtler Josef Attanjaoui wurde ebenfalls deutscher Vizemeister. Im Halbweltergewicht hält Olympiateilnehmer Chladek Zdenek dem Motor-Team die Treue.

 

Geboxt wird in sechs angepassten Gewichtsklassen, ein Kampf geht über vier Runden zu drei Minuten. Gespannt sein darf der Box-Fan darauf, wie sich das neue Regelwerk auf das sportliche Geschehen auswirken wird. Nach Vorgaben des Weltverbandes wird künftig auf den Kopfschutz verzichtet. Auch die Punktrichter müssen sich umstellen. Wie bei den Profis erhält der dominierende Boxer pro Runde jeweils zehn Punkte, der Schwächere neun oder auch nur acht. Weitere Abzüge gibt es bei Regelverstößen und Niederschlägen.


Foto: Detlev Scheerbarth

Gashi ohne Kopfschutz die Nummer zwei

von DETLEV SCHEERBARTH, www.maerkischeallgemeine.de, 09.09.2013

 

Motortrainer Ralph Mantau zeigte sich zufrieden. "Natürlich hätten wir gerne einen Titel geholt, aber eigentlich haben wir unser Ziel erreicht". Nach Jörg Rosomkiewicz (2006) und Eric Brechlin (2011) hat der SV Motor Babelsberg mit dem 22-jährigen Atdhe Gashi erneut einen deutschen Vizemeister in den eigenen Reihen.

 

Oldenburg. Prompt wurde der Leichtgewichtler vom Boxverband in den Leistungskader für internationale Turniere berufen.

Der olympische Boxsport befindet sich zur Zeit ‒ unter Federführung des Weltverbandes AIBA ‒ im Umbruch. Regeln und Austragungsmodus wurden den Profis angenähert. Den Zuschauern sollen actionreichere und attraktivere Kämpfe geboten werden. So waren diese Meisterschaften im niedersächsischen Oldenburg das erste große Turnier in Deutschland, bei dem die Kontrahenten ohne den bisher obligatorischen Kopfschutz antraten. Die Finalkämpfe am Samstag gingen dennoch ohne größere Verletzungen über die Runden.

Doch eingetrocknete rotbraune Flecken auf dem blauen Ringboden zeugten von blutigen Auseinandersetzungen in den Vorrunden. Von den vorzeitig ausgeschiedenen Kämpfern saßen einige mit Pflastern über den Augenbrauen oder gar Kopfverbänden auf den Zuschauerbänken. Den höheren Anforderungen in der Defensive waren offensichtlich noch nicht alle der über 100 Teilnehmer gewachsen. Auch Gashi war gehandicapt durch eine Cut-Verletzung aus der Vorrunde in seinen Finalkampf gegangen. Sein Gegner war der erst 19-jährige Ahmet Eminovic aus Thüringen. Doch unerschrocken und mit schnellen Händen setzte der Babelsberger seinem hochgewachsenen Gegner zu. Zunächst konnte sich keiner der beiden Rechtsausleger einen deutlichen Vorteil erarbeiten. Anfang der zweiten Runde dominierte Gashi mit einigen harten Treffern, doch Eminovic revanchierte sich im Verlauf des Durchgangs. Auch zu Beginn der dritten Runde gefiel Gashi mit hoher Schlagfrequenz und einigen deutlichen Treffern. Doch reichte dieses nicht, um die Kampfrichter endgültig zu überzeugen. Im neuen Wertungsmodus, in dem jede Runde einzeln bewertet wird, gewann der Thüringer Eminovic mit 2:1-Stimmen den Kampf. "Wer mich kennt, weiß, dass Niederlagen mich noch stärker machen", so Atdhe Gashi.